SoLaWi steht für Solidarische LandWirtschaft.

Gemüse soll regional, saisonal, fair, frisch und gesund sein! Um das möglich zu machen schließen sich Gärtnerinnen und Mitglieder („Solawistas“) zusammen.

Die Solawistas tragen die Kosten für den Anbau solidarisch und gemeinschaftlich. Die Gärtnerinnen bauen Gemüse an. Die Ernte wird auf alle gleichmäßig verteilt und kann saisonal größer oder kleiner ausfallen.
Ein Gemüseanteil muss von einem Solawista immer für eine komplette Saison abgenommen werden- so ist die Finanzierung des Anbaus für ein Jahr im Voraus abgesichert und die Mengen können passend geplant und angebaut werden.

In einer SoLaWi geht es nicht nur darum einzukaufen!

Deswegen gibt es auch keine festen Preise. In einer jährlichen Versammlung (Bieterrunde) werden die Betriebskosten transparent gemacht. Wie viel jedes Mitglied dabei zahlt ist variabel – wer kann, zahlt mehr, wer nicht kann, nicht. Das ist einer der solidarischen Aspekte der SoLaWi.

Die Mitglieder sind somit keine klassischen Kunden, die z. B. 500 g Bohnen einkaufen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Betriebs und tragen und genießen den Garten als Ganzes.

Wenn sich Gärtnerinnen und Solawistas zusammenschließen bleibt der Handel außen vor und damit auch unnötige Handelsspannen, Transporte und Verpackungsmüll. Frischer und einfacher geht´s gar nicht.
Im Moment werden 62 % von unserem Gemüse importiert (Interessanter Artikel) – das muss nicht sein!

Gärtnereien können sehr schöne und gesellige Orte sein, die Platz für Kultur, Kleinstlebewesen, alte Sorten, fette Feste und neue Ideen bieten. Und das zum Beispiel auch in Gammelsdorf statt in Spanien.

Durch die Zwänge auf dem Gemüsemarkt ist es für Betriebe zunehmend schwer nachhaltig zu wirtschaften, den Boden fruchtbar zu halten, faire Löhne zu zahlen und glücklich zu bleiben.

Durch das Prinzip SoLaWi können insbesondere kleinbäuerliche und regionale Landwirtschaftsbetriebe mit einem arbeitsintensiven vielfältigen Angebot erhalten und gefördert werden. Davon profitieren wir alle!

Keine SoLaWi ist wie die andere.

In Deutschland gibt es mittlerweile um die 500 SoLaWis und sicherlich sind alle so verschieden wie Gurken und Tomaten.
Eine SoLaWi ist schließlich eine Gemeinschaft: eine Gruppe von Leuten, die alle für gutes Gemüse und dessen vernünftige Produktion brennen. Und eben diese Gemeinschaft hat in der Hand, wie ihre SoLaWi aussieht.
Es kann gemeinsame Aktionen auf dem Acker geben, verschiedene Feste übers Jahr, Raum sich auszutauschen, eigene Ideen einzubringen, über Rezepte oder Gewürzfenchel zu plaudern und natürlich neue Menschen zu treffen.

SoLaWi schafft die Möglichkeit wieder in Kontakt mit der ursprünglichen Produktion unserer Lebensmittel zu kommen oder mal wieder in eine Nacktschnecke zu treten (Späßle).
Die Mitglieder sind Teil der Gernerei, sind auf dem Laufenden was auf dem Acker passiert und gestalten mit. Wenn sie das wollen.

Und um den Kreis jetzt zu schließen:

Ja, SoLaWi kann man am Ende auch essen!